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Wissenschaftliches ZitierenDie folgenden Praxistips bieten Beispiele für wissenschaftliches Zitieren. Für alle Abweichungen von diesem Modell gilt: Eine bestimmte Zitierweise sollte einheitlich in der ganzen Arbeit durchgeführt werden. Die zitierte Quelle und das Zitat selbst müssen eindeutig gekennzeichnet sein. In Zweifelsfällen geben die wissenschaftlichen Mitarbeiter an den Lehrstühlen Auskunft. Hilfreich bei der Zusammenstellung des Literaturverzeichnisses kann auch ein Blick in den OPAC der Universitätsbibliothek sein. Werden Abkürzungen benutzt, muss die Arbeit eine vollständige Erklärung der Abkürzungen enthalten.
Zitate im TextWörtliche Zitate werden ohne jede Änderung aus der Informationsquelle übernommen und stehen in doppelten Anführungszeichen. Für den Zusammenhang unwichtige Passagen können ausgelassen werden. Auslassungen werden durch drei Auslassungspunkte gekennzeichnet. Wörtlich zitieren sollte man nur wichtige Stellen wie Definitionen, Fachtermini oder zu diskutierende Thesen. In drei Ausnahmefällen darf im Zitat etwas geändert werden: Zitate im Zitat werden in einfache Anführungszeichen gesetzt. Hervorhebungen in Zitaten dürfen einheitlich fett, kursiv, schräg oder in einer anderen Schrift gesetzt werden. Aus Gründen der Einheitlichkeit kann ein Original, das den Regeln der alten Rechtschreibung folgt, in neue Rechtschreibung übertragen werden. Damit eigene Hervorhebungen von Wörtern oder Ausdrücken unterscheidbar sind von Zitaten aus der Literatur, sollte man sie nicht in Anführungszeichen, sondern fett, kursiv, schräg oder in einer anderen Schrift setzen. Am Ende jedes wörtlichen Zitats steht eine hochgestellte Ziffer, die auf eine Fuß- oder Endnote mit derselben Ziffer verweist, in der sich die entsprechende Quellenangabe befindet. Bei Bibelstellen folgt die Quellenangabe häufig direkt im Text in runden Klammern. Indirekte Zitate, die sich eng an den Wortlaut der Quelle anlehnen, stehen meist im Konjunktiv. Am Ende jedes indirekten Zitats steht eine hochgestellte Ziffer, die auf die zugehörige Fuß- oder Endnote verweist. Sinngemäße Wiedergaben eines Textes erstrecken sich oft über längere Passagen. In diesem Fall genügt es, am Ende des jeweiligen Absatzes oder Sinnabschnitts eine Fußnote mit der Quellenangabe zu setzen.
Der FußnotenapparatFußnoten, die Quellenangaben enthalten, können kurz gehalten werden. Zusammen mit dem Literaturverzeichnis muss sich die Quelle jedoch eindeutig identifizieren lassen. Die Fußnoten beginnen mit denselben Angaben, unter denen die Quelle auch im Literaturverzeichnis zu finden ist. In die Fußnote gehören: Nach- und Vorname des Autors, Kurztitel und Seitenzahl. Bei der ersten Erwähnung eines Titels kann auch die vollständige bibliographische Angabe aus dem Literaturverzeichnis aufgeführt werden. Bei direkten Zitaten beginnt die Fußnote mit dem Nachnamen des zitierten Autors. Wurde aus demselben Werk bereits in der vorigen Fußnote zitiert, reicht die Angabe ebd. für ebenda. Wird eine Quelle indirekt beziehungsweise sinngemäß wiedergegeben, beginnt die Fußnote mit vgl. für vergleiche und dem Nachnamen des zitierten Autors. Bezieht sich die vorhergehende Fußnote auf dasselbe Werk, wird vgl. ebd. geschrieben. Fußnoten sind ganze Sätze und enden mit einem Punkt. Beispiele für Fußnoten: Insgesamt sollte der Fußnotenapparat knapp gehalten werden. Neben Zitatbelegen kann er beispielsweise originalsprachigen Text oder Übersetzungen enthalten, Kurzportraits zu erwähnten Personen oder Institutionen, ergänzendes Zahlenmaterial etc. Grundsätzlich gilt: Wichtiges gehört in den Text. Alles Unwichtige weggelassen! Lediglich Wichtiges, das den Lesefluss im Textapparat stören würde (beispielsweise alles in Klammern gesetzte), gehört in den Fußnotenapparat.
Das LiteraturverzeichnisDas Literaturverzeichnis steht meist am Schluss einer Arbeit. Es ist alphabetisch sortiert. Am Anfang jeden Absatzes stehen hervorgehoben Nachname und Vorname (nicht abgekürzt) des Autors, darauf folgen Titel, Untertitel, Verlagsort, Auflage und Erscheinungsjahr.
Falls das Werk in einer Reihe erschienen ist, können Reihentitel und Bandnummer vor dem Verlagsort eingefügt werden. Die Angabe des Verlags ist nicht unbedingt erforderlich. Falls gewünscht kann der Verlag mit einem Doppelpunkt abgetrennt hinter den Verlagsort geschrieben werden.
Monographien Die Auflage kann entweder mit einer Hochzahl direkt vor das Erscheinungsjahr gesetzt werden oder mit Kommata abgetrennt zwischen Verlagsort und Jahr gesetzt werden. Informationen zu erweiterten oder überarbeitete Auflagen etc. sollten so mit aufgeführt werden, wie sie im Buch eingedruckt sind. Beispiel:
Aufsätze aus Sammelbänden
Zeitungsartikel
Zeitschriftenartikel
Artikel aus Lexika
Handbücher, Lehrbücher etc.
Internet Bei der Quellenangabe gilt es, so viele Informationen wie möglich zu übernehmen, um eines der wichtigsten Kriterien für wissenschaftliches Arbeiten zu erfüllen, die Überprüfbarkeit des Inhalts. In der Regel sollten die Angaben Autor/Anbieter, Titel, URL und Datum genügen. Bei der Geschwindigkeit jedoch, mit denen Web-Seiten auftauchen und wieder verschwinden, ist es ratsam, das zitierte Web-Dokument – zumindest in Auszügen – als Anhang der jeweiligen Arbeit hinzuzufügen oder für Nachfragen dauerhaft zu speichern. Beispiel:
Zitiert nach
Alternative ZitierweisenHäufig wird die Variante präferiert, den Namen des Autors und die Jahreszahl zusammenzuziehen. In der Fußnote steht dann lediglich: Mösgen, 1999, S. 5. Bisweilen wird auf die Fußnote ganz verzichtet und die Quellenangabe in runden Klammern im Textapparat eingefügt. Werden Autor und Erscheinungsjahr zusammengezogen, sollten auch die Angaben im Literaturverzeichnis entsprechend angepasst werden, also beispielsweise:
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© Peter Mösgen | 23. Juni 2004 |